Mit 17 ausgestellten Rassen wurde diese Bundesfleischrinderschau zu einem echten Fest der Vielfalt. Mehr als 30 motivierte Jungzüchterinnen und Jungzüchter im Alter von 9 bis 28 Jahren zeigten im Vorführwettbewerb ihr Können. Neben Publikum aus dem Inland konnten auch Kollegen aus Tschechien, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Deutschland, Polen und der Schweiz begrüßt werden.

Bei der Rasse Angus stellten sich 17 Tiere dem Urteil von Preisrichter Gerry Ernst aus Luxemburg, der alle speziellen Fleischrinderrassen richtete. Beide Bundessiegertitel gingen an Familie Wintereder von der Boa Farm, Niederösterreich. Bei den weiblichen Tieren setzte sich im Endring die Erstkalbskuh BOA FRAYA 29, eine Tochter von BOA 45 G, mit einem Kuhkalb vom kanadischen Stier Alcatraz durch. Alcatraz ist auch der Vater des Bundessiegers BOA KENNEDY.

Aubrac war mit drei Stieren vertreten. Der Bundessieg ging nach Oberösterreich, an TAURUS, einen Sohn vom luxemburgisch gezogenen Stier Nepomuk. Gezüchtet wurde er von Günter Reichinger, ausgestellt von Matthias Böhm und vorgeführt von Josef Hofer – eine richtig gute Kooperation der oberösterreichischen Aubrac-Zuchtbetriebe.

Blonde d’Aquitaine war mit einer Kuhgruppe und einer Altstiergruppe vertreten. Den Bundessiegertitel bei den weiblichen Tieren holte die Burgenländern Beatrix Schütz mit Drittkalbskuh HONEY, einer Tochter von GS Adam mit einem gut entwickelten Kuhkalb von Fred, einem Stier, der am Betrieb im Deckeinsatz ist. Bundessieger wurde der reinerbig hornlose FLAIR, ausgestellt von Martin Teufl, Niederösterreich. Gezüchtet wurde der Firebird Sohn aus einer Rainier-Tochter von Georg Doppler, Oberösterreich.

21 Charolaisrinder aus fünf Bundesländern stellten sich in fünf Gruppen dem Urteil des Preisrichters. Charolais Austria feierte im Rahmen der Bundesfleischrinderschau gleich mehrere Jubiläen: Das zehnjährige Bestehen der Dachorganisation und 50 Jahre Charolais in Österreich. Wir gratulieren dazu sehr herzlich. Feiern konnte auch die steirische Züchterfamilie Thaler: Markus Thaler und seine Partnerin Silvana Klammer sicherten sich beide Bundesiegertitel. Die Invictus-Tochter FLORENZA mit Kuhkalb FLORIDA (V: Till AT; VV: Trezegoal) wurde aus acht erst- und zweitplatzierten Tieren zur Bundessiegerin gekürt. In der Gruppe der Stiere wurde IDEFIX, ebenfalls ein Invictus-Sohn, Bundessieger.

Für die Zwergrinderrasse Dexter gibt es seit 2015 ein Zuchtprogramm und sie wurde dieses Jahr erstmals mit einer Gruppe bei einer Bundesschau präsentiert. Bundessieger bei den vorgestellten Altstieren wurde JANKO, der auf deutsche und dänische Genetik zurückgeht. Ausgestellt wurde er von Familie Woldron aus Weikersdorf, Mitglied beim Burgenländischen Rinderzuchtverband.

Bereits zum dritten Mal waren die Ennstaler Bergschecken bei der Bundesfleischrinderschau vertreten. Wie alle heimischen Rassen wurden sie von Martin Piecha, Zuchtberater für Fleischrinder in Baden-Württemberg. Die Bergscheckenzüchter zeigten zwei Kalbinnengruppen, den Bundessieg holte Familie Mooslechner aus Flachau mit der Husin*EB-Tochter ARNIKA.

20 Fleckviehtiere in der Nutzungsrichtung Fleisch nahmen an dieser Bundesschau teil. Die Bundessiegertitel einmal mehr die LFS Althofen in das Zuchtgebiet der CaRINDthia. Mit der Banwy T-Rex Tochter KORNETTE und einem Erebor-Stierkalb bei den weiblichen Tieren und dem Hörbie-Sohn BASIC HOLD.

Bundessiegerin der Galloway  wurde die jüngste Vertreterin der Kalbinnen-Gruppe, GAPA-Vernon Tochter AURELIA von Familie Silber aus Oberösterreich.

Auch Kärntner Blondvieh feierte bei dieser Bundesschau ihr Bundesschau-Debüt. Bundessiegerin in der Kalbinnengruppe wurde die Dumbo-Tochter MELONE von Familie Kleinbichler, Sittersdorf.

Mit sechs Gruppen stellten die Limousin das stärkste Kontingent dieser Bundesschau. Die Bundessiegertitel blieben diesmal in der Steiermark: Familie Pöschl, Pöls, sicherte sich mit der hornlosen Manolito-Tochter FIOLA mit einem Tapio-Stierkalb bei Fuß den Bundessieg. Der Bundessieg der männlichen Tiere ging an NAUTAS, einen Jungstier von Familie Ertl, der auf luxemburgische und deutsche Genetik zurück geht.

Der Verein der Murbodnerzüchter war nicht nur mit Tieren bei der Bundesschau vertreten. Sie präsentierten bei dieser Schau auch das Buch „Die Murbodner – Kulturgut der Steiermark“, das von Autorin Anna Hörzer vorgestellt wurde. Auf der Bundesschau waren eine Kalbinnen- und eine Kuhgruppe zu sehen. Einmal mehr ging der Bundessieg an Familie Lanner. Die Drittkalbskuh JULI (Bonus II x Junior) mit einem Bingo-Stierkalb bei Fuß, holte den Sieg zum fünften Mal in Folge auf den Hof der steirischen Züchterfamilie.

Eine starke Kollektion präsentierten die Original Pinzgauerzüchter aus Kärnten und Salzburg. Der Bundessieg der weiblichen Tiere ging an die Ramorat-Tochter SILVANA von Familie Schnitzer, Kärnten. Bei den Stieren holte Christian Fleischhacker mit KR NEPTUN Pp* (Napoleon x Rader) den Bundessieg.

Mit fünf Gruppen und 23 Tieren (davon 20 aus der Nutzungsrichtung Fleisch), waren die Pustertaler Sprinzen mit den Limousin gleichauf bei der Stärke des Kontingents. Bundessiegerin wurde die 13-jährige Kuh DESIREE PSS (Pascha x Pfiff) mit Kuhkalb Donata von Familie Kreuzer/Vogg aus Kärnten. Der Bundessieg bei den Stieren ging zum wiederholten Male an Familie Reiterer, Deutschlandsberg, mit BALDUIN (Baltasar x Ozeon).

Die Tuxer waren die zweite „Tiroler“ Rasse, die mit starkem Kontingent bei der 11. Bundesfleischrinderschau war. Bundessiegerin nach den Vorentscheiden in drei Kalbinnen und einer Kuhgruppe wurde die Erstkalbskuh PLK JIBERIA (V: Salsa) mit Kuhkalb PLK JUCARA (V: Billy) von Familie Emmerstorfer, Steiermark.

Auch die Wagyuzuchtbetriebe feierten auf dieser Bundesfleischrinderschau ihre Premiere: Eine qualitativ hochwertige Kuhgruppe repräsentierte die Rasse. Der Bundessiegertitel ging an die älteste Kuh der Klasse, HIRASHIFUKU, die auf amerikanische Linien zurück geht, mit KIKIFUKU,  einem ebenfalls US-amerikanisch gezogenen Kuhkalb bei Fuß. Sie wurde von Familie Täubl, Steiermark präsentiert.

Nach längerer Pause waren die Weiß-Blauen Belgier diesmal wieder bei einer Bundesschau. Die Kärntner Züchter zeigten drei sehr gut entwickelte Kalbinnen. Den Bundessieg holte sich die Zougar d’ozo-Tochter EMILIA von Familie Schilcher, Kärnten.

Über 30 Jungzüchterinnen und Jungzüchter nahmen am Finaltag am Vorführwettbewerb teil. Preisrichter Alexander Hörmandinger aus Oberösterreich kürte sieben Gruppen- und Gruppenreservesieger. Dominik Schellhorn aus Tirol sicherte sich im Finale wie schon 2019 den Gesamtvorführsieg. Reservesiegerin wurde Viktoria Hofmarcher aus Niederösterreich. Beide führten Pustertaler Sprinzen Kalbinnen vor. Als jüngste Teilnehmerin wurde Sonja Stadler aus Oberösterreich geehrt, die ihr Limousinkalb Lina souverän präsentierte. Herzliche Gratulation allen Jungzüchterinnen und Jungzüchtern!

Vielen Dank dem Team der Rind Steiermark und allen teilnehmenden Verbänden für die große Hilfe bei der Organisation der 11. Bundesfleischrinderschau. Danke allen Sponsoren, die die Veranstaltung unterstützt haben. Der größte Dank geht an alle Ausstellerinnen und Aussteller: Für die Arbeit, die die Vorbereitung der Tiere und die ganze Schau mit sich bringen, die Kollegialität, den Zusammenhalt und das gemeinsame Feiern im Kreis der Fleischrinder-Familie.

www.fleischrinder.at

Autorin: Anna Koiner